Denis Mukwege

Wohin damit?
Friedhöfe für Panzer und Schiffe

09.10.2024

Auf einem Sonntagsspaziergang  letzten Sommer besuchte ich das Dorf Wahn (Hümmling), das 1941 zwangsweise von den Nazis umgesiedelt wurde. Fortan diente der plattgemachte Ort der Firma Krupp als erweiterten Schießübungsplatz. Meine Mutter stammt von dort, daher war ich an der Gedenkstätte interessiert… und ziemlich erstaunt, dass ich immer wieder von Passanten gefragt wurde: „Wie komme ich hier eigentlich zum Panzerfriedhof?“ „hmmm, noch nie was davon gehört.“ Das überrascht nicht, denn der Ort gehört zu den sogenannten Lost Places , der Standort darf im Internet nicht veröffentlicht und offiziell nicht besichtigt werden. „Aha…“ Nun standen wir aber bereits vor einem riesigen Feld mit ausgedienten Panzern. Im Internet ist zu lesen: Bildschirmfoto 2024-10-01 um 19.12.49.png
Flagge DR Congo
Darstellung des Kunstwerks Emilia
Die Frage ‘Wo und wie diese dann irgendwann entsorgt werden’, konnte mir niemand beantworten.

Vor einem ähnlichen Rätsel stehen die Einwohner von Elefsina, einer griechischen Kleinstadt in der Nähe von Athen. Dutzende Fracht- und Passagierschiffe liegen dort halb oder ganz versunken. Die Geisterschiffe verseuchen so den Alltag der Menschen, die dort leben. „Man muss kein Wissenschaftler sein, um zu verstehen, dass die Schiffswracks eine Umweltbombe sind, die die Umwelt der nahegelegenen Gemeinden beeinträchtigt“, sagte Dimosthenis Bakopoulos, der Leiter der griechischen Hafenbehörde.

Von manchen der verfallenen Schiffe gelangt noch immer Öl ins Wasser.
Die Schiffseigner sind inzwischen insolvent oder nicht mehr auffindbar. Nachdem die Wracks teils jahrzehntelang im Wasser vor sich hinrotteten, haben die Behörden nun damit begonnen, sie beseitigen zu lassen. Die Anwohner befürchten, dass gerade das Abwracken der Schiffe noch üblere Folgen für die Umwelt haben könne.

Text u. ein Foto:  Monika Ratering