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Aufgaben unserer Zivilisation
„Wir müssen verstehen: Wir sind ein Teil der Umwelt. Unsere Zukunft hängt davon ab. Und dennoch sind wir, die intelligenteste Spezies, die es auf diesem Planeten je gegeben hat, dabei, unser einziges Zuhause zu zerstören“, sagte Jane Goodall zu Utopia.de.
Jane Goodall
Der Mensch schadet der Welt
Es ist ist unbestreitbar: Wir befinden uns in einer tiefgreifenden umweltlichen Krise. Die menschliche Aktivität war in den letzten Jahrhunderten vernichtend für die Umwelt. 1937 umfasste die Weltbevölkerung 2,3 Millarden Menschen und heute sind wir 7,2 Millarden Personen auf dem Planeten. Das heißt, dass trotz schrecklichster Weltkriege, den Abwurf von Atombomben und Seuchen, heute drei Mal so viel Menschen auf dem Planeten sind als vor dreiundachtzig Jahren. Das bedeutet auch, dass weniger Ressourcen, Nahrung und Lebensraum für alle zur Verfügung stehen. Dagegen ist der Mensch in den vergangenen 50 Jahren mit äußerst wenig Nachhaltigkeit angegangen. Laut des Living Planet Reports 2020 des WWF, ist zwischen 1970 und 2016 die biologische Vielfalt um 68% gefallen. Hauptursachen dafür sind die Abholzung und das aggressive landwirtschaftliche Vorgehen, wie etwa die Abholzung des Regenwaldes in Brasilien. Der Irrsinn der Lebensmittelindustrie, die eigentlich mal dazu gedacht war, die Menschheit vor Hungersnöten zu schützen, beginnt schon in den eigenen vier Wänden. Laut der Welthungerhilfe werden jedes Jahr rund 1,3 Milliarden Tonnen Nahrungsmittel weggeschmissen. Allein in Deutschland sind das pro Kopf etwa 75 Kilogramm Lebensmittel im Jahr. Dem blauen Planeten, wie unsere Erde liebevoll wegen des Wasservorkommens genannt wird, wird bewußt geschadet. Laut Greenenpeace wurden in den letzten Jahren mit modernen Fangmethoden die globalen Fischbestände um bis zu 80% verringert. Zwischen 4,8 bis 12,7 Millionen Tonnen Müll landen pro Jahr im Meer (WWF) und 80% unseres Abwassers, menschliche und industriell, endet unbehandelt in der Natur. Der Wassermangel ist bereits jetzt für Milliarden von Menschen ein Problem. Kriege ums Trinkwasser sind fast schon eine logische Konsequenz. Der Abbau von Rohstoffen, wie etwa Lithium, das für die Akkus unserer e-Roller gebaut wird, steckt voller Widersprüche.
Auf der einen Seite soll die e-Mobilität den Benzinmotor ablösen und zur Luftverbesserung beitragen. Auf der anderen Seite kommt es durch den Abbau in den Regionen zu Wasserknappheit. Außerdem ist das mit dem Elektromüll noch so eine Sache: 50 Mio Tonnen Elektromüll werden nach UN-Report pro Jahr produziert, (das sind 6 Kilogramm pro Kopf) von denen nur 20% richtig recycled werden. Dabei sind die Bestandteile in Smartphones und anderen Elektrogeräten nicht nur wertvoll, sondern auch bei falscher Entsorgung höchst giftig. Übrigens sammelt sich der meiste Müll in Europa und USA, die ihn wiederum in ärmere Länder abschieben, wie Ghana, aus denen sie die Ressourcen allerdings genommen haben, um ihren sogenannten Reichtum zu produzieren.
Denke global, handel Lokal
Der Klimawandel ist die größte Gefahr und Herausforderung unserer Welt.
Die weltweite Armut, der Konsum in den entwickelten Ländern, die Korruption und Überbevölkerung sind Hauptursachen für diesen Klimawandel. Das schrieb schon Jane Goodall, die berühmte Schimpansen-Forscherin und vermutlich bekannteste Umwelt- und Tierschutzaktivistin der Welt. Wenn wir diese Säulen nicht bekämpfen, werden wir nicht nachhaltig leben können. Ein Kampf, über den man vor allem in den entwickelten Ländern reden muss. “Ein Kind einer wohlhabenden Familie verbraucht mehr Ressourcen als zehn Kinder, die in einem Dorf in Afrika aufwachsen“.
Das Müll Museum Soldiner Kiez ist so ein Ort, an dem die Ursachen von Müll, der uns auf den Straßen Berlins begegnet, erforscht werden. Armut, Konsum, Korruption und die Tatsache, dass auch in diesem Kiez sehr sehr viele Menschen auf zu kleinem Wohnraum leben, bekommen hier Formen. Auf dass die Kunst hilft, die wirklichen Probleme zu erkennen.
Autorin Maria Moreno angehende Juristin für Umweltrecht