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Unsere Top 5 Spielfilme über Müll
von Uschi Diesel
„Die Simpsons – Der Film“, 2007
Am Anfang ruft die Rockband Green Day auf einer schwimmenden Bühne zum Kampf gegen Umweltverschmutzung auf. Das Publikum bewirft die Musiker daraufhin mit Müll. Nur Streber haben im Örtchen Springfield etwas für eine saubere Umwelt übrig, zum Beispiel Lisa Simpson. Während Sie die Leute davor warnt, dass aus dem schönen See, dem Lake Springfield, eine giftige, ätzende Brühe wird, bringt ihr Vater Homer ein crazy Ferkel mit nach Hause, das Spider-Schwein. Später will Homer die Schweinescheiße zur Sondermülldeponie bringen, aber da ist eine lange Warteschlange und im Donut-Laden gibt es Gratis-Donuts. Also kippt er die Scheiße lieber schnell in den See und der wird zur Giftbrühe. Der Präsident der USA, Arnold Schwarzenegger, beschließt daraufhin, Springfield abzuriegeln. Als die eingesperrten Leute rauskriegen, dass Homer die Scheiße in den See gekippt hat, wollen sie ihn lynchen. Die Simpsons können abhauen. Nach Alaska. Dort sehen sie eine Fernsehwerbung für einen riesigen, neuen Krater, der dort entstehen soll, wo jetzt noch Springfield liegt. Mithilfe einer Medizinfrau gelingt es den Simpsons, ihr Städtchen zu retten.
„Vergiftete Wahrheit“ (Dark Water), 2019
Die Hauptrolle spielt Mark Ruffalo, der Hulk aus den Marvel-Filmen. Auch in „Vergiftete Wahrheit“ ist er ständig gehemmt und wird manchmal wütend. Er spielt einen Anwalt, der Karriere macht. Zu seinen Kunden gehören Chemiekonzerne. Eines Tages wird er von einem Farmer aus seinem Heimatkaff um Hilfe gebeten. Dem verrecken die Kühe. Sie werden so irre, dass er sie erschießen muss. Ihre inneren Organe sind übergroß und seltsam gefärbt. Der Anwalt, also Mark Ruffalo, wühlt sich durch einen Riesenberg von Akten über die Müllkippe nebenan. Eine große Chemiebude entsorgt dort Reste einer „Ewigkeits-Chemikalie“, die für die Herstellung von Teflon nötig ist, mit dem Bratpfannen beschichtet werden. Der Konzern steckt mit Politikern und Umweltbehörden unter einer Decke. Die Chemikalie gilt als ungefährlich, obwohl die Menschen in der Gegend der Müllkippe daran verrecken. Vorher kriegen sie schwarze Zähne. Der Anwalt verklagt den Konzern, wird fertiggemacht, kann am Ende aber sowas wie einen Teilsieg erringen. Der Hammer: Das alles ist genau so wirklich passiert. Die Chemikalie heißt PFOA, der Konzern DuPont, der Anwalt Robert Bilott. Wir alle haben den Scheiß im Blut. Ohne den Anwalt wüssten wir das nicht, würden ruhiger schlafen und früher sterben.
„Isle of Dogs – Ataris Reise“, 2018
Verschwörung in Megasaki City: Alle Hunde der Riesenstadt werden mit einer Seilbahn auf die Müllinsel „Trash Island“ gebracht. Nicht nur Straßenköter wie Chief finden sich zwischen Schrottbergen und Müllhaufen wieder, auch piekfeine Hundedamen wie Nutmeg. Der zwölfjährige Atari klaut ein kleines Propellerflugzeug, um seinen Hundekumpel Spot von der Insel zu befreien. Dort muss er ihn erst mal finden. Chief und seine coole Hundebande helfen. Es stellt sich heraus, dass die Hunde allesamt vergiftet wurden. Sie sollen ohne Ausnahme elendig im Müll verrecken, gewinnen am Ende aber gegen Kampfroboter, Überwachungsdrohnen und fiese Menschen. Chief und Nutmeg kommen zusammen wie Susi und Strolch. Tatsächlich hat sich Regisseur Wes Anderson den Disney-Film zum Vorbild genommen. Aber auch von „Godzilla“ hat er etwas gelernt, sagt er.
„Godzilla vs. Hedorah“ (a.k.a. „Godzilla vs. The Smog Monster“, „Frankensteins Kampf gegen die Teufelsmonster“), 1971
Müll und giftiger Schlamm im Meer vor Tokio. Der trüben Brühe entsteigt ein Monster. Die Leute nennen es Hedorah, nach dem japanischen Wort für Industrieabfall, und davon ernährt sich dieses Ungetüm. Nach jeder Mahlzeit wird es größer und mächtiger. Nahrung findet es überall mehr als genug. Zur Rettung der Menschheit wird Godzilla in den Kampf geschickt – eine legendäre Riesenechse, von Atombombenversuchen der Amerikaner hervorgebracht. Der erste Kampf zwischen den zwei Horrormutationen endet mit der Zerstückelung Hedorahs, aber die Einzelteile leben weiter und sind vielleicht noch gefährlicher. Nebenbei findet ein Forscher auch noch heraus, dass Hedorah vor der Verwandlung in etwas viel Schlimmeres steht. Die einzige gute Nachricht: Das Monster kann mit Elektrizität bekämpft werden. Also wird es von Godzilla in einen extra dafür gemachtes elektrisches Feld getrieben. Es flieht in Form einer fliegenden Untertasse, Godzilla fliegt hinterher und vernichtet es – jedenfalls sieht es erst mal danach aus.
Die Sopranos, 1999-2007
In der Serie „Die Sopranos“ geht es um einen New Yorker Mafiapaten in der Lebenskrise. „Ich bin Berater in der Abfallwirtschaft“, stellt sich dieser Tony Soprano ganz am Anfang vor, und brummelt was von „Umwelt“. Später sieht man ihn vor einem Berg von Plastikkanistern (die Amis kaufen ihre Zuckersäfte ja gerne in 5-Liter-Portionen). Der Kampf um Marktanteile in der „scheiß Müllbranche“ ist dann auch der Grund für den ersten Mord in der Serie. Tonys Neffe Christopher sorgt dafür, dass „Polaken“, die eigentlich aus Tschechien eingewandert sind, ihr Angebot zurückziehen, Papier, Plastik und Aluminium für 57.000 weniger im Monat abzuholen. „Müll ist unser bread and butter“, sagt Christopher in der ersten Folge. Tony entgegnet, dass es damit bald vorbei sein wird. Am Anfang der 3. Staffel liest Tony dann die Zeitungsschlagzeile: „Mob competition for garbage contracts heats up – Violence Feared“. Die Befürchtungen werden in der nächsten Folge wahr, als ein Lastwagen der Müllmafia explodiert. Tatsächlich sind Beraterverträge in der Abfallwirtschaft traditionell eine gute Tarnung für die Geschäfte der Gangster (Drogenhandel, Glücksspiel, Schutzgelder …). So wurde auch schon viel Geld gewaschen. Und nebenbei auf den Mülltouren reichlich Drogen vertickt. Aber der Kampf um die Stellung auf dem Markt ist hart. Und darum stellt sich Tony am Anfang nicht irgendjemandem als „Berater in der Abfallwirtschaft“ vor – er ist nach heftigen Panikattacken zum ersten Mal bei einer Psychiaterin.