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MuellMuseum_Soldiner_Kiez_Collage_Rückblick_2021

Im letzten Jahr ist sehr viel passiert…

27.02.2022

Das Jahr 2021 war auch für das Müll Museum Soldiner Kiez geprägt von Hoffnung, Warten und Überraschungen. Wir sind in die Verlängerung gegangen – und haben die Anschlussförderung für unsere soziale Skulptur erhalten. Als Träger wurde der ITZ Interkulturelles Theater Zentrum Berlin e.V. durch den neu gegründeten Verein Müll Museum Berlin e.V. abgelöst. Das bedeutet für uns: weitere drei Jahre dankbare Unterstützung durch das Quartiersmanagement Soldiner Straße und dem Projektfond des Sozialen Zusammenhaltes. Ein großes Dankeschön an alle, die uns das ermöglichen. Auch im vierten Museumsjahr erfahren wir noch viel Zuspruch durch unser groß gewachsenes Netzwerk: Das Müll Museum Soldiner Kiez orientiert sich an dem Bildungsmodell Londoner Museen und bietet kostenlosen Eintritt und Workshops für alle Besucher*innen in den Räumen der Stephanuskirche.
Da wir wissen, dass wir nicht nur Fans haben und Transparenz uns am Herzen liegt, hier nochmals der Auftrag des Müll Museum Soldiner Kiez:

1. Wir tragen nachhaltiges Konsum- und Entsorgungsverhalten in den Kiez, unterhaltsam und interaktiv.
2. Wir setzen uns ein für einen sauberen Kiez, in dem keine Verdrängung stattfindet, gemeinsam mit der Nachbarschaft.
3. Wir vernetzen die Nachbarschaft und unterstützen ein stabiles Miteinander.
4. Wir etablieren das Müll Museum Soldiner Kiez als einen Ort für alle, der zum lokalen und globalen Müll-Diskurs einlädt.
5. Wir reaktivieren mit dem Museum die Stephanuskirche als transkultureller Ort des Austausches.

Wir müssen enttäuschen: Der Kiez wird nicht über Nacht sauber. Wir werden nicht aufräumen, sondern wollen gemeinsam vorbeugen, dass die Vermüllung weiterläuft.
Wir stehen vor einem großen Müllberg an Problemen, mit denen wir uns hier vor Ort sehr intensiv auseinandersetzen. Nicht nur künstlerisch, sondern eben im engen Austausch mit unserer Umwelt. Was allein 2021 passierte, ist großartig: im gesamten Jahr haben uns – trotz Corona – rund 150 SchülerInnen besucht. Auch digital haben wir einige Punkte gemacht:
zum einen haben wir einen gut besuchten Tag der Städtebauförderung am 8. Mai gefeiert. Zum anderen hat eine weitere Förderung ermöglicht, über 50 Filme mit dem Netzwerk, u.a. Prinzenakademie, Jugendclub SoKo 116, Menschen helfen Menschen, Puk a MALTA zu produzieren und auf unserem TikTok-Kanal zu demonstrieren, so dass wir als diverse Nachbarschaft sehr wohl an einer gemeinsamen Zukunft interessiert sind. Ein weiteres Highlight: Gemeinsam mit den Direktkandidat*innen für das Abgeordnetenhaus für den GESUNDBRUNNEN/ Soldiner Kiez haben wir am 2. September einen verbalen politischen Spaziergang gemacht – und der Hood die Möglichkeit geboten, sich mit der Landtagswahl zu beschäftigen. Über drei Stunden saßen wir auf dem Vorplatz vor der Stephanuskirche – und wäre es nicht so kalt geworden, hätten wir das auch noch länger machen können.
Ein gigantisches Beispiel dafür, wie wichtig es ist, im engen Austausch mit den Politiker*innen vor Ort zu bleiben. Immerhin ging es um Kitaplätze, Schulqualität, Wohnraum, autofreie Verkehrskonzepte – und Müll. So haben wir dann auch in Kooperation mit der SoKo 116 und KBNA den Spielplatz an der Soldiner Straße Ecke Koloniestraße mit einem zum Mülleimer umfunktionierten Basketballkorb ausgestattet – und die SoKo als Paten des Spielplatzes gekürt. In der Zwischenzeit haben wir also nicht nur Kinder, Schulen und Eltern sowie Vereine erreicht, sondern auch Jugendliche aus dem Kiez, die uns regelmäßig besuchen, was uns eine ganz besonders große Freude ist. Mit der Impfaktion, die auf Januar 2022 verlegt wurde, konnten wir allen zeigen (ZDF Länderspiegel vom 22.01.22), dass das Müll Museum keine selbstbezogene Sache ist, sondern eine soziale Skulptur in einem buntgemischten Kiez, der sich für eine nachhaltige Nachbarschaft einsetzt und dem die Gemeinschaft sehr am Herzen liegt.

Wir freuen uns auf 2022!

 

MuellMuseum_Soldiner_Kiez_Mülldeponie_2_Pixabay

Lena ist Journalistin und Gründungsmitglied des Müll Museums. Sie schreibt, initiert und setzt sich leidenschaftlich für die Bildung von Kindern und Jugendlichen – nicht nur im Kiez – ein.